Durch die Überführung seiner Tennisschule von Duisburg nach Berlin konnte Gottfried von Cramm über den LTTC "Rot-Weiß" Einfluss auf die Gestaltung eines Leistungszentrums des Berliner Tennisverbandes auf dem Nachbargelände des Clubs nehmen. Damit wurden Berlin und der LTTC "Rot-Weiß" wieder zu einem Mittelpunkt für die Förderung des deutschen Tennisnachwuchses und der Club konnte seiner Tradition aus der Vorkriegszeit gerecht werden.
Solange er aktiv Turnier-Tennis spielte, nahm Gottfried von Cramm kein Amt im Vorstand des LTTC "Rot-Weiß" an. Erst ab 1958 vertrat er den Club als Vorsitzender und Präsident bis zu seinem Unfall-Tod im Jahre 1976. Ihm folgte Wolfgang A. Hofer, der 1947 den Vorsitz bei der Wiedergründung des Clubs hatte und seitdem 30 Jahre im Vorstand tätig war. Er leitete den LTTC "Rot-Weiß" weitere 20 Jahre bis zum 100. Jubiläum und wurde zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Die traditionellen Funktionen des LTTC "Rot-Weiß" wurden schlagartig mit Einführung des professionellen Tennis verändert. Im internationalen Terminkalender gab es keinen Platz mehr für einen jährlich wechselnden Termin für das Pfingstturnier und die Preisgeldforderungen der Spieler waren ebenfalls nicht zu erfüllen. Es war daher ein Glücksfall, dass der Deutsche Tennis Bund die bisher in Hamburg durchgeführten Internationalen Deutschen Meisterschaften der Damen (German Open) ab 1979 dem LTTC "Rot-Weiß" zur Ausrichtung übertrug. So konnte der Club in den Folgejahren am „Boom“ des Tennis in Deutschland teilhaben. Die German Open der Damen entwickelten sich schnell zu einer gesellschaftlichen Institution in Berlin und waren Treffpunkt der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Neun Mal konnte Steffi Graf gewinnen, und fast alle Top Spielerinnen ihrer jeweiligen Ära konnten sich in die Siegerliste eintragen oder waren Teilnehmerinnen. Steffi Graf war in ihrer aktiven Zeit durchgängig Mitglied unseres Clubs, übrigens ebenso wie Boris Becker bei seinen ersten beiden Wimbledonsiegen 1985 und 1986.