cg - Berlin im Rasenfieber – und der erste Hauptfeldtag der Berlin Tennis Open by HYLO 2025 hat gezeigt, dass auf dem Centre Court kein Platz für Berechenbarkeit ist. Zwischen Favoritensiege, glatten Nummern und unerwarteten Abstürzen lagen oft nur ein paar Ballwechsel.
Den ersten Applaus des Tages sicherte sich Emma Navarro, die mit einem klaren 6:2, 6:3 über Marta Kostyuk ins Turnier startete. Auch Katerina Siniakova ließ gegen Viktoriya Tomova nichts anbrennen und bestätigte als durchmarschierte Qualifikantin ihre gute Form mit einem souveränen 6:1, 6:2. Dass sie keine Durchgangsstation sein will, hat sie damit deutlich gemacht.
Weniger erfreulich aus deutscher Sicht: Eva Lys, Deutschlands einzige Vertreterin im Hauptfeld, musste sich der spanischen Powerfrau Paula Badosa klar mit 1:6, 3:6 geschlagen geben. Lys, die selbst vor Turnierbeginn die Erwartungen dämpfte und auf ihre geringe Rasen-Erfahrung verwies, fand nie in die Partie. Ihre Premierenerfahrung auf Berliner Gras bleibt eine lehrreiche, wenn auch kurze.
Dafür schrieb eine andere ein kleines Comeback: Ons Jabeur, 2022 Siegerin in Berlin, kehrte als Lucky Loser zurück – und ließ sich diese zweite Chance nicht nehmen. Gegen Caroline Dolehide, die selbst über die Qualifikation ins Hauptfeld gerückt war, musste Jabeur zwar im ersten Satz alles investieren, gewann ihn knapp im Tiebreak, um anschließend mit 6:1 davonzuziehen. In der nächsten Runde wartet nun Jasmine Paolini – die italienische Nummer 5 der Welt.
Für eine faustdicke Überraschung sorgte die Polin Magdalena Frech. Gegen die an Position sieben gesetzte Mirra Andreeva gewann sie nach Satzrückstand noch mit 2:6, 7:5, 6:0 – ein Match, das sich vom Routine-Check zur Lehrstunde entwickelte. Andreeva blieb am Ende chancenlos. Wer dachte, Rasen sei ein Spielfeld der Etablierten, wurde eines Besseren belehrt.
Weiterhin beeindruckend: Rebeka Masarova, die nach ihrem starken Quali-Wochenende nun auch Sofia Kenin, immerhin Australian-Open-Gewinnerin 2020, mit 6:3, 6:2 aus dem Turnier nahm. Als Belohnung wartet auf sie in Runde zwei niemand Geringeres als die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka. Ein Match, das am Mittwoch viel Spannung verspricht – und vielleicht noch mehr Schlagkraft.
Auch im Doppel ging es zur Sache: Ashlyn Krueger und Jessica Pegula bezwangen Daria Kasatkina und Donna Vekic mit 6:4, 6:4. In der Parallelbegegnung setzten sich Mihalikova/Nicholls gegen Jiang/Wu durch – 6:2, 7:5.
Und der Dienstag? Der verspricht nicht weniger: Naomi Osaka trifft auf Liudmila Samsonova, Australian-Open-Siegerin Madison Keys spielt gegen Marketa Vondrousova und mit Elena Rybakina gegen Qinwen Zheng erwartet das Publikum ein Gigantenduell zwischen Wimbledon- und Olympia-Championesse. Auch im Doppel gibt’s Neues: Das italienische Duo Sara Errani/Jasmine Paolini trifft auf das Wildcard-Team Lys/Kostyuk. Und auch Chan/Perez vs. Kichenko/Routliffe steht an.
Berlin bleibt auf Sendung. Und der Rasen ist bereit für den nächsten Aufschlag Weltklasse.
Spielbeginn am Dienstag, dem 17. Juni 2025 ist um 11:30 Uhr