"Sichere Banken" im Einzel waren Robert Strombach und Nino Ehrenschneider, die jeweils in zwei klaren Sätzen siegten. Oriol Roca-Batella kämpfte sich in seinem Match in den ersten beiden Sätzen jeweils in den Tie-Break, verlor den einen und gewann den anderen – es ging in den Match-Tie-Break. Über mehr als zweieinhalb Stunden dauerte das Match, sowohl Oriol als auch sein Gegner Matteo Martineau kämpften bis zum letzten Punkt und wehrten Matchbälle ab. Den abschließenden Match-Tie-Break sicherte sich Oriol, was zum Zwischenstand von 3:3 führte.
Die anschließenden Doppel waren an Spannung kaum zu überbieten. In allen zweiten Sätzen ging es in den Tie-Break, das zweite Doppel verlor jedoch nach dem ersten Satzverlust im Tie-Break. Zwischenstand 3:4, während die anderen beiden Doppel noch liefen. Ein besonderes Highlight war das Match zwischen Stodder/Strombach und Travaglia/Gaio, das als das Match des Tages galt. Der erste Satz ging mit 4:6 verloren, doch die "Rot-Weißen" kämpften sich zurück und gewannen den zweiten Satz im Tie-Break. Für die Zuschauer war es ein Genuss, ein solches Doppel zu sehen. Cross, Lob, Longline – alle Register wurden gezogen. Wer vorne am Netz steht, muss damit rechnen, die Bälle um die Ohren geschossen zu bekommen. Hier sind extrem gute Reaktionen gefragt, die Robert Strombach bis in jede Faser seines Körpers beherrschte. Anders als die italienischen Gegner, die in den "italienischen Mimimi-Modus" verfielen, nachdem Roberts Schüsse das Ziel trafen. Gentlemen-like, aber immer mit anschließender Entschuldigung.
Für die Zuschauer war es dennoch ein äußerst feines Doppel. Es lag Spannung in der Luft, als es nach den ersten beiden Sätzen 1:1 stand und in den Match-Tie-Break ging. Kaum jemand hielt es auf den Stühlen, die Anfeuerungsrufe der Krefelder verhallten etwas, flammten aber mit dem Gewinn des Match-Tie-Breaks durch die Krefelder unüberhörbar auf. Schon jetzt war klar, dass die Mannschaft aus Krefeld den Spieltag gewonnen hatte, während das dritte Doppel noch lief und ebenfalls in den Match-Tie-Break ging. Krutykh/Ehrenschneider verloren zwar den ersten Satz, holten sich dann jedoch im zweiten Satz im Tie-Break den Ausgleich. Im entscheidenden dritten Satz, dem Match-Tie-Break, war nicht nur Fortuna auf der Seite des LTTC. Überzeugend und pfiffig erarbeiteten sich beide Punkt für Punkt den Satz- und Matchgewinn.
Am Ende verlässt der HTC Blau-Weiß Krefeld mit einem Auswärtssieg von 5:4 Berlin, während sich die 1. Herren des LTTC "Rot-Weiß" nun mental auf das am Sonntag, dem 28. Juli, stattfindende Berlin-Derbygegen den TC 1899 Blau-Weiss vorbereiten müssen. Nach dem bisher wenig erfolgreichen Abschneiden in der 2. Bundesliga Nord muss nun endlich ein Sieg her. Das Zeug dazu hat die Mannschaft, sie spielt absolut nicht schlecht. Wichtig für unsere Herren ist auf jeden Fall, dass möglichst viele am Sonntag ab 11:00 Uhr zu Blau-Weiss kommen und nicht nur zuschauen, sondern auch ordentlich anfeuern. Möge aus möglichst vielen Kehlen "Rot-Weiß" – Berlin über die Anlage an der Waldmeisterstraße hallen.
Sonntag, 28. Juli 2024 ab 11:00 Uhr
TC 1899 Blau-Weiss vs. LTTC "Rot-Weiß"