PM - Berlin, 14. Juni 2023. – Ons Jabeur (28) ist die Titelverteidigerin bei den bett1open presented by ecotrans Group. Das mit 850.000 US-Dollar dotierte WTA-Turnier findet vom 17. bis 25. Juni im Steffi-Graf-Stadion beim LTTC „Rot-Weiß“ e. V. in Berlin statt. Nach ihrem Triumph 2022 erreichte die Weltranglistensechste jeweils das Finale in Wimbledon und bei den US Open. Kurzum: Die Tunesierin ist längst zu einem Superstar der WTA-Tour aufgestiegen. In diesem Jahr hat sie bereits das Turnier in Charleston gewonnen. Übrigens gegen Belinda Bencic. Die Schweizerin war auch Jabeurs Finalgegnerin in Berlin im Vorjahr, musste damals nach 1:0-Satzführung von Jabeur im zweiten Satz verletzt aufgeben. Unvergessen, wie mitfühlend Ons Jabeur ihre Gegnerin tröstete. Dafür gab es im Steffi-Graf-Stadion rauschenden Applaus.
Frau Jabeur, im vergangenen Jahr haben unzählige tunesische Fans auf den Tribünen des Steffi-Graf-Stadions die bett1open für Sie in ein Heimspiel verwandelt. Hat Sie dieser enorme Zuspruch überrascht?
Ons Jabeur: Ja und auch nein tatsächlich. Das tunesische Volk ist großartig. Es unterstützt mich immer und überall. Gleichwohl war es definitiv eine Überraschung, das Stadion so voller Liebe und Unterstützung zu sehen.
Wie gut kennen Sie Berlin, was möchten Sie hier noch kennenlernen?
Ich kenne Berlin nicht richtig gut. Ich denke, dass ich in diesem Jahr etwas mehr von der Stadt für mich entdecken sollte. Aber ich kann sagen, ich mag die entspannten und angenehmen Menschen hier.
Rasen-Tennis liegt Ihnen. Nach Ihrem Sieg hier in Berlin haben Sie das Endspiel in Wimbledon erreicht.
Ja, der Sieg bei den bett1open war hervorragend für mich. Dieser Erfolg gab mir eine Menge Zuversicht in dem Bestreben, besser auf Rasen zu spielen und damit bereit für Wimbledon zu sein.
Sie sind immer wieder nach Verletzungen stärker zurückgekommen. Was ist das Geheimnis hinter Ihrer mentalen Stärke?
Ich beschäftige mich viel mit Mentalitätstraining. Denn ich glaube, dass jede körperliche Verletzung verbunden ist mit einer emotionalen Verletzung. Daher versuche ich immer, eine Balance, einen Weg zu finden, gleichsam gesund an Körper und Geist zu sein.
In welchen Bereichen Ihres Spiels haben Sie sich über die Jahre am meisten verbessert – und wo müssen Sie sich vor allem noch verbessern?
Ich habe mich in einer Menge Bereiche des taktischen Spiels verbessert. Auch kann ich inzwischen den Stress in kritischen Spielsituationen besser handhaben. Das ist sicher so, weil ich mental stärker geworden bin. Generell möchte ich mich weiterhin in allen Bereichen weiter steigern und sehe da keine Grenze.
Was ist für Sie erstrebenswerter: Platz eins der Weltrangliste oder ein Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier?
Ehrlich gesagt: Das Gewinnen einiger Grand-Slam-Titel.
Sie sind ein Vorbild der arabischen und afrikanischen Welt. Wer ist für Sie die bedeutendste Sportpersönlichkeit Afrikas?
Da gibt es einige. Und ich bin stolz und fühle mich geehrt, ein Teil dieser Gruppe zu sein. Viele dieser Athletinnen und Athleten sind eine Inspiration für mich.
